Segeln stand auf dem Stundenplan

Erstellt am Freitag, 14. September  23:55, Geschrieben von Udo Hallstein

Es waren spannende Tage für die rund 160 Schüler des neunten Jahrgangs der Gettorfer Isarnwohld-Schule, als diese auf sieben Vormittage verteilt, das Klassenzimmer mit einen Segelboot tauschten.Seit vier Jahren kooperiert die Schule neben anderen Schulen an der Eckernförder Bucht mit unserem Verein, um Schülern einen Einblick in den Segelsport zu geben.

Spritzende Gischt, dazu die ungewohnte Schräglage des Bootes, so manchem Schüler entfuhr dann doch ein Schreckenslaut, als er sich den Elementen Wind und Wasser in dieser Form ausgesetzt sah. „Beim Wenden den Bug immer gegen den Wind drehen“, diese Grundsätzliche Anweisung aus dem Mund der beteiligten Lehrer geriet dann schnell mal in Vergessenheit und sorgte für blitzartiges Ducken der Jugendlichen, als der Großbaum bei der unbeabsichtigten Halse herumschlug.  Doch schnell lernten die Schüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren den Umgang mit Ruder und Segelschoten, so dass es zu keinen Zwischenfällen, aber vielen kleinen Erfolgserlebnissen kam. „Ich habe es mir schwerer vorgestellt“, berichtete im Anschluss Tobias Rohde(16), der den 420er nach kurzer Eingewöhnung auch alleine steuerte. Auch wenn das Boot bei geringem Wind nur wenig schaukelte, es reichte für eine der Teilnehmerinnen, seekrank zu werden.

Stellt der SCE für das Projekt die Jollen und sicherheitsbegleitende Trainerboote, kommt vom Marinestützpunktkommando Eckernförde der Marinekutter. „Ich bin froh, dass die Marine uns problemlos unterstützt“, äußerte Sportlehrer Patrick Göth, der dabei auch den sozialen Aspekt des Gemeinsamen für seine Schüler im Auge hat. Jeden Tag eine andere Klasse, aufgeteilt in Kuttercrew und Jollensegler, die dann auf dem Wasser auch tauschten, stellte sowohl für die begleitenden Lehrer als auch für die Schüler eine Herausforderung dar, zumal für eine theoretische Ausbildung im Vorfeld in diesem Jahr keine Zeit war.

 

Unterstützt wird das Projekt „Schulen segeln auf der Eckernförder Bucht“ von der Eckernförder Touristik und Marketing GmbH, deren Geschäftsführer Stefan Borgmann es als Werbung für die Region sieht und sich gerne auch für die Gewinnung von Spendengeldern einsetzt. So erhielt der SCE in der Vergangenheit 12 Optimisten von der IMMAC Segel-Akademie, aber auch die 12 Slipwagen dafür und Schwimmwesten fanden so den Weg zum SCE. 

Ob Sach- oder Geldspenden, unterm Strich profitieren davon nicht zuletzt die Jugendlichen, die so „runter vom Sofa, rauf aufs Wasser“ kommen. So sieht es auch Sabine Windmann-Scheffer, die, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit der Eckernförder Bank, sich am letzten Tag vor Ort auf dem Wasser davon überzeugen konnte, dass die Spende von 1000 Euro aus eigenem Hause an den SCE gut angelegt sind. Ermöglicht wird das Projekt, das in dieser Form in Schleswig Holstein einmalig ist dadurch, dass sich Lehrer bereit erklären, die obligatorische Ausbildung am IQSH zur Segellehrbefähigung zu durchlaufen. Diese beinhalten neben der Theorie auch die Sicherheitsaspekte auf dem Wasser, die an einem Augustwochenende beim SCE unter den Augen von Patrick Göth und Lars Erichsen abgeprüft wurden und inzwischen mehr als 200 ausgebildete Lehrer in SH umfasst. Neben der Isarnwohld-Schule sind es in Eckernförde noch die Grund- und Gemeinschaftsschule, die Peter Ustinov-Schule, die Grundschule Barkelsby sowie die Jungmannschule, die die Möglichkeiten mit dem SCE nutzen und aus deren Reihen schon einige Mitgliedsanträge für den Segelclub gestellt wurden.

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